Titicaca
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Der heilige See
Ich beginne mit dem Golfplatz in La Paz, dort habe ich einige Nächte verbracht, auf erträglicher Höhe von 3500 meter. Nach einem starken Regenschauer musste ich feststellen das meine Dachluke richtig heftig undicht ist. Mein Camper ist jetzt 12 Jahre alt und die Dichtmasse porös. Die Jungs die den Dachträger montiert haben sind auf dem Dach rumgestiegen und die Dichtungsmasse ist gerissen, ein Megaleck.
Zuerst habe ich die Dachluke an einer Baustelle begutachtet, habe aus eine Palette Ziegel Gerüst gebaut, nach einiger Zeit haben die Maurer die Ziegel abgeräumt, ich habe verstanden.
Ich habe dann am Golfplatz eine Mauer entdeckt mit deren Hilfe ich am Dach arbeiten kann. Habe Dachluke rausgerissen, mit Benzin von den Rasenmäherjungs (der Golfplatz hat 35 Leute angestellt die den Rasen pflegen) die Reste des alten Klebers entfernt (4 Stunden und trotzHandschuhe viele offene Wunden and den Händen).Dann mit Golflehrer (der auch Taxifahrer ist) Sikaflex Silikon für 4€ gekauft(billiger als bei uns ) und Luke wieder eingebaut.
Habe mich lustig darüber gemacht dass die Golfbälle hier mit der Hand aufgelesen werden, aber die Maschinen halten nicht lange durch da die Steine die aus der Wand fallen alles verbiegen.
Auf dieser Höhe fliegen dieBälle auch weiter, mit Hilfe vom Golflehrer habe ich auch Bälle an die
300 meter weit in dieWand gedroschen. Macht Spass.
Von La Paz, dachte schon dieser Moloch lässt mich nicht mehr los, nach Copacobana am Titicaca See gefahren. Bei Auffahrt auf die Fähre meinen Abwassertank zerstört.
Die Fähren sind irgendwelche Schwimmkörper mit Holzbrettern, die nicht zu den Anlegestellen passen. Habe dann mit Schwung probiert…
Am anderen Ufer wurde der ganze Schaden sichtbar. Als der Typ dann auch noch 80 Bolivar wollte war’s um meine Haltung geschehen, wusste gar nicht wieviele spanische Schimpfwörter ich beherrsche.
Habe dann gleich an der Anlegestelle übernachtet und bei Tageslicht den Schaden begutachtet, wurde auch nicht besser. Am meisten ärgere ich mich über mich selber, ich wusste dass es so nicht geht, mögliche Optionen, andere Fähre, rückwärts rauffahren etc.
Fähre war schlecht, aber den Schaden habe ich verursacht.
Mit geringer Geschwindigkeit mich zum Camping nach Copacabana geschleppt, und dann
Emmazwo auf wüste Konstruktion aufgebockt. Tank ausgebaut und großen Riss festgestellt, Kunstoffschweisser unter meinen Freunden es kommt Arbeit.
Dass Ausrichten der Aufhängungen bedurfte eines Schlossers, aber es klappte gut, für etwa 5€.
Den Einbau muss ich auf sicheren Böcken machen, bis dann fährt der Tank auf dem Dach mit.
Nachdem dass Alles erledigt war konnte ich den See genießen, am Campingplatz noch die Beleuchtung repariert (wie immer keine Installation für den Aussenbereich, alles oxydiert) und dann zur Isla del sol und Isla de la luna.
Wunderschön, im Hintergrund die Cordillieren mit bis zu 6800 meter höhe.
Den Bootsausflug zu den Inseln für 4€ mitgemacht, zum Glück dort noch Führung gebucht, und erfahren das Titi der Puma ist und Caca die Felsen.
Der See (so groß wie Korsika) hat auch die Umweltprobleme wie bei uns früher, keine Kläranlagen, die umliegenden Mienen leiten alles ein, es fehlt der politische Wille, kein Bewusstsein in der Bevölkerung.
Die eingesetzten kanadischen Forellen bedrohen die endemischen Fische. Irgendwie wiederholt sich alles.
Am Tag der Abreise, mich von meinen Freunden, den beiden Collies des Campingplatzes verabschiedet und guten Mutes auf die Strasse, plötzlich Baustelle dachte ich. Aber es war Strassensperre, der Norden und der Süden der Isla del Sol profitiert stark vom Tourismus, die Mitte geht leer aus.
Musste dann ewig auf Schotterpiste fahren, habe mich auf Navi verlassen, und kam dann zu einer Strasse an der eine alte Frau vehement Geld verlangte. Ich habe ihr zuerst 2, dann 5 Bolivianos geboten, aber Sie hat sofort andere Dorfbewohner herbeigerufen und die Strasse mit einer Kette gesperrt. Ich sagte ihr ich hätte bereits in Copacobana bezahlt, wäre aber bereit nochmals 5 Bolivianos zu zahlen aber niemals 50. Dann kamen weitere Lastwagen voll beladen mit Ziegeln und die Dorfbewohner forderten mich auf den Weg frei zu machen. Ich teilte denen mit, dass solange ich nicht fahren kann niemand hier fährt, Privatweg hin oder her. Mittlerweile kamen auch die Lkw Fahrer, sichtlich um Ruhe bemüht. Nach längerem Gespräch stellte sich heraus dass es sich um eine Privatgrenze handelt, es keine Gebäude gibt, keinen Zoll etc. Die Jungs schmuggelten also Ziegel und wollten kein Aufsehen. Habe eingesehen dass ich hier falsch bin und zurück nach Copacabana, anderen Weg erfragt und weiter über den Schotter gedonnert. Einmal falsch abgebogen, aber da kam mir ein Nigerianisches Auto entgegen, mit einem Schwaben drin, der mir zurief „ zur Grenze mir nach“.
Das hat dann auch alles gepasst und ich dachte ich muss nur noch nach Tacna runterrollen.
Aber ich musste immer weiter bergauf, auf 4600 meter habe ich dann Autostopper mitgenommen.
Er hat mir erzählt das hier oben dass strengst bewachteste Gefängnis Perus ist, er sein Polizist (zeigte mir Pistole und Ausweis) und dass er eInmal im Jahr für ein Monat hier oben Dienst tun muss.
Das Essen sein schlecht, kein Handy, kein Internet, nur etwas Satellitenfernsehen.
Man fühle sich schlecht die ganze Zeit, weil auf knapp 5000 meter. Dann bis Tacna runter, zog sich ewig hin, und vor Supermarkt geparkt. Ein Passant hat mich gewarnt ich solle mein Fahrrad ins Auto packen, und so bin ich zum Parkplatz der Touristen Polizei wo man angeblich frei parken darf. Bin dann zu den Polizisten und habe gefragt ob ich hier stehen kann, nein es sein besser direkt vor der Wache, die haben mir Platz gemacht (Polizeifahrzeug woanders geparkt), falls ich noch was brauche, die Wache ist rund um die Uhr besetzt. Nächsten morgen neue Wischerblätter gekauft und Auto waschen lassen. Die ganze Motorhaube hat Hagelschaden von Unwetter in Sucre. Windschutzscheibe hat heftigen Steinschlag.
Wollte ihn reparieren lassen, aber hier wird rund um den Steinschlag mit Lochschneider fast ganz durchs Glas geschnitten, sodass es nicht weiter reisst, ich habe dankend von dieser Methode Abstand genommen.
Muss diesen Schaden bald reparieren, wegen Geschwindigkeits Barrieren und schlechter Strassen. Habe Angst dass die Scheibe reisst. Vielleicht beherrschen die Chilenen Klebemethode.