Patagonien

Patagonien

 

Von Santiago über Talca nach Pucon an der Seenplatte (siete lagos). Wild campen am Freitag ist immer schlecht, da die lokalen  parties bis 5 uhr morgens dauern, auch hier war der Geräuschpegel bis etwa 3 uhr morgens sehr hoch.

Pucon ist so der Tourismus Ort im Süden, etwas teurer aber noch ok. Habe hier den aktiven Vulcan Villaria bestiegen. 4 Stunden Aufstieg, die erste Etappe war die schwerste wegen Lavageröll, danach Eis, mussten aber die Steigeisen nicht anlegen aber zum Schluss Gasmaske, wegen der Schwefeldämpfe, brennen in den Augen.

Der Abstieg erfolgt dann über so Kinder Plastik Rutscherl, aus Sicherheitsgründen da der Vulkan im Ernstfall in 25 Minuten geräumt sein soll. Beim letzten schweren Ausbruch 1970 sind 200 Leute gestorben, die Dörfer die damals betroffen waren liegen Kilometer weit weg, das Lava hatte damals eine Geschwindigkeit von 230 kmh.

2015 ist der Vulkan erneut ausgebrochen, zum Glück in der Nebensaison, sonst wären wieder Opfer zu beklagen gewesen.

Dann weiter über die Seen nach Panguipulli bis nach Valdivia. Dort Frau aus dominikanischer Republik kennengelernt, die, weil ohne Visum möglich nach Peru gereist ist und von dort zu Fuß an  der Küste illegal nach Chile eingereist ist. Im April will sie zurück und muss wieder 8 stunden durch die Atacama laufen.

Dann nach Puerto Varas, die letzte Pastion vor dem Süden, leider gibt’s es keine Campingplätzte  mehr, gibt noch einen biederen deutsche Club (gegründet 1885, dürfte jetzt bei 1950 angelangt sein),

daher durchgefahren bis Isla del Chiloe, schon sehr weit unten. Das Wetter ist hier sehr unbeständig, man merkt dass die Antarktis nur mehr 2000 km entfernt ist.

Chiloe ist eine Insel, um sie im Süden verlassen zu können braucht man Fähre,  buchen über Internet war nicht möglich, also bis Qullon durchgebrettert und noch einen der letzten Plätze auf der Fähre ergattert, die geht nur 2 mal die Woche.

Die Fähre sollte um 20 uhr loslegen, aber wegen Schlechtwetter kam sie erst um 22:00,  Verladung umständlich und langwierig. Fähre legt mit Anker an, immer 10 Autos fahren drauf, drehen innen, dann die Nächsten.

Habe dann während der Überfahrt verbotener Weise im Auto geschlafen, war gar nicht so ruppig wie befürchtet.

In Chaiten Wetter schlecht und deswegen nach Lago las Torres weitergefahren. Man sagt hier kann man an einem Tag alle 4 Jahreszeiten erleben, stimmt, leider ist Sommer aber es zeigt sich der Winter.

Am Lago coolen Stellplatz auf Farm gefunden (dank iOverlander).

Leider ist das Wetter so schlecht dass alle sich verkriechen. Ich habe die Gasheizung in Betrieb, jetzt wo Klimaanlage wieder funktioniert!! Silvester mit Pferd gefeiert!!

Puerto Ibanez bin ich nur angefahren um dieFähre nach Chile Chico zu nehmen. Aus irgendeinem Grund fahren die nur mit einer kleinen Fähre und sind heillos überbucht, die Große Fähre fährt nur jeden zweiten Tag, auch die Möglichkeit zwei Fähren am Tag fahren zu lassen wird ausser acht gelassen. Und so fahre ich mit Emmazwo zurück und bin gegen 22:00 in Balmaceda an der Argentinischen Grenze. Dieser Ort hat einen Flughafen für Düsenjets, aber keine Tankstelle, damit habe ich nicht gerechnet. Hin und her überlegt, Sprit kalkuliert und für ausreichend empfunden. Noch Iren getroffen, dessen VW Bus Windschutzscheibe zu Bruch gegangen war, der wartete schon 10 Tage beim Flughafen auf Ersatz, ich möchte nicht wissen wie lange eine Citroenscheibe dauert.

Ganz relaxten Grenzübertritt am Morgen, alle Grenzer wollten mein Wohnmobil sehen, der dicke Argentinier vom Zoll meinte es wäre ideal um nach dem Essen ein kleines Nickerchen zu machen.

Dann noch mit dem Drogenhund gespielt und per Handschlag von den Chilenen verabschiedet worden, und per Handschlag von den Argentiniern begrüßt. Hinter der Grenze ade schöne chilenischen Strassen, die argentinische Schotterpiste hatte mich wieder.

Auf Schotterpiste braucht man 30% mehr Sprit, Kalkulation ade.

Ist komisches Gefühl, wenn Tanknadel im roten Bereich ist, hier kann man nie wissen ob die nächste Tankstelle noch existiert, noch Sprit hat oder man mit Karte bezahlen kann. War also froh Tankstellenschild zu sehen und auch Diesel zu bekommen.

Mit vollem Tank an Radfahrer vorbei der Probleme zu haben schien.

Er, junger Argentinier, kam aus Chile und hatte kein Proviant mehr außer Erdnüssen, da seine Kreditkarte nicht mehr funktionierte.

Rad aufgeladen, Julian mit Bananen aufgebebbelt und zu Bank in seiner Richtung gebracht. Er hat mir soviel positives über seine Heimatstadt Rosario erzählt, dass ich da vorbeischauen werde.

Croissant und Kaffe vom seinem frischen Geld gerne angenommen, die 60 Kilometer Umweg fallen bei einem 20.000 Kilometer Trip nicht ins Gewicht.

Dann die 2 Deutschen an Tankstelle wieder getroffen die auch keinen Platz auf der Fähre hatten, die Frau fand meine Sonnenbrille gut (keine solche in Chile gefunden) und da ich kein argentinisches Bargeld besaß, Kartenzahlung nicht funktionierte, ich aber etwas Puffer beim Sprit haben wollte, Sonnenbrille Würth Nr. 3 gegen 10 Liter Diesel eingetauscht.

Die Deutschen saßen fest, da Tankstelle erst wieder abends Benzinnachschub erwartete. (Diesel hatte er noch) Von Tankstelle noch jungen Franzosen bis El Chaiten mitgenommen.

 

Die Berge hier sind sehr beeindruckend, am meisten von allen Bergen auf denen ich bis jetzt war ist Fiz Roy mit seinen Gletschern.

 

Durch die Pampa auf der berühmten RN40 Kilometerlang geradeaus,

man sieht viele Guanakos (eine Lama Art) und Nandus. Leider bleiben die Nandus manchmal in den Zäunen hängen und sterben qualvoll. Man sieht auch viele Füchse, Hasen, Amardillos (Gürteltiere) und Condore.

Hier vor dem Nationalpark kann man kostenlos sein Wohnmobil parken, sind etwa 30 Fahrzeuge jede Nacht. Meine unmittelbaren Nachbarn sind Australier mit Tschechischem Auto und Deutsche mit Kolumbianischem Auto. Ich habe mich mit den Jungen Franzosen von Brasilien hier wiedergetroffen, die haben einige Wochen in Uruguay für eine deutsch-holländische Familie gearbeitet, die auch Autos unterstellen. Vielleicht klappt’s.

Die Reste der Pizza des Abendessens mit den Franzosen nächsten Tag an die Nachbarn verfüttert, die sind schon 2 Jahre unterwegs und haben wenig Budget. Fand Sie würdig für eine meiner Solarleuchten.

Kurze Wanderung zum Fiz Roy, einem wunderschönen Berg, groß und mächtig, unbeschreiblich.

Weiter zum Nationalpark der Gletscher, Bootrundfahrt mit Wanderung gebucht, der Gletscher Perito Moreno ist gewaltig, Ich hatte das Glück ihn kalben zu sehen.

Januar und Februar sind Hauptsaison, aber irgendwie funktioniert das mit der Organisation der Patagonier noch nicht ganz. Alles ist ausgebucht, aber zusätzliche Busse fahren zu lassen, Fehlanzeige. Wurde von Japaner und Chinesen auf der Strasse angesprochen ob ich nicht Taxi nach Puerto Natale teilen will, da alle Busse für die nächsten 4 Tage ausgebucht sind, Leihautos für 4 Wochen.

Sagte, würde gerne, aber was mache ich mit meinem Auto. Die nächsten Tage waren anstrengend, 2 Japaner, 1 Engländer, 4 Deutsche, 1Chinesen und einen Türken, als Autostopper. Türke ist schon 12 Monate unterwegs, schlechtes Englisch, kein Spanisch und lebt auch noch.

Auf der Reise mit den Japanern wurde uns die argentinische Schotterpiste über die mich TomTom gejagt hat zum Verhängnis, ein Stein hat die Aufhängung Tank zerschlagen, die Metallschiene hat sich zwischen Auto und Piste verkeilt. Sehr schwierig zu demontieren, da hier immer sehr starker Wind ist, und ich unter dem Auto vor lauter fliegendem Sand nichts sehen konnte. In Punta Arenas dann Aufhängung durch Spanngurt ersetzt.

An der chilenischen Grenze musste ich meine Salami und Eier abgeben und wurde verwarnt. Hatte alles Obst (auch dass der Japaner) zum Glück Franzosen gegeben die von Chile nach Argentinien reisten und dachte abgepackte Lebensmittel seien ok.

Mangels Salami musste ich abends essen gehen, bin im selben Restaurant wie die Japaner gelandet und wurde eingeladen.

Da mir die Zeit davonläuft nur kurz Abstecher zum Nationalpark Torre del Peine gemacht, alles ausgebucht.

Noch zwei Autostopper mitgenommen, diesmal München, die Frau hat in Wheihenstephan studiert.

Es wird mir langsam zu kalt, und so habe ich noch Ushuaia abgearbeitet. Schöne Stadt, habe mich gleich zu Hause gefühlt, der Argentinier den ich von Rio Grande mitgenommen habe, hat mir einiges erzählt. Die haben hier eine Plage von Castor (einem kanadischem Biber) der sich, da es keine Bären gibt, rasant vermehrt und die heimischen Tieren verdrängt.

Emmazwo zeigt langsam Wirkung von den ganzen Schotterpisten, vor einigen Tagen ist sie schlecht angesprungen, die Wegfahrsperre hat sich nicht ausgeschaltet. Heute wurde ich von Polizei angehalten, weil mein Licht aus war, hatte es aber eingeschaltet. Licht paar mal hin und her geschaltet, jetzt geht’s wieder.

Jetzt geht aber die Lenkung sehr schwer, hoffte es liegt am Reifendruck, aber doch nicht, mal sehen.

Habe südlichsten Punkt meiner Reise erreicht, habe jetzt 4 Wochen um die ca. 3000 km nach Norden zu fahren, möchte noch eine Estanzia besuchen um mit den Gauchos zu reiten, und in Rosaria oder Zarate wakeboarden und kiten.

 

 

 

 

 

 

 

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