Paraguay

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Über Ciudad del Este in Paraguay eingereist.

Selbes Spiel wie immer an der Grenze: „Sie müssen dorthin“, „dahin“ etc. die beste Taktik ist immer schön freundlich aber hartnäckig sein.

In Brasilien musste ich zurück zum Einreisegebäude (!) um Ausreisen zu können, das waren mindestens 2 Kilometer (hin, her, hin etc.). Am Ende   hatte ich schliesslich einen zuständigen Zöllner, der einige Worte Deutsch konnte und München zum Oktoberfest 2019 besuchen wird. „Mitte Oktober“ – war ein wenig enttäuscht, dass die Wiesn nicht den ganzen Oktober geht.

Zum Schluss habe ich auf der paraguayischen Seite einen Begleiter gestellt bekommen, der mich dann zum Ausgangspunkt begleitet hat und plötzlich ging’s und ich hatte meine Stempel.

Ciudad del Este entspricht seinem Ruf: hier kannst du alles kaufen, wasverboten ist. Da die Polizei auch im Ruf steht sich gerne etwas dazuzuverdienen, sind wir lieber gleich weiter nach Hohenau. Die Stadt soll, wie der Name vermuten lässt, sehr deutsch sein, aber außer dem Fachwerkhaus der Brauerei Munich habe ich nicht viel deutsches gesehen

Dann runter nach Encarnacion, zwei Nächte im Hostel ausgespannt, super enger Parkplatz, aber schön ruhig.

Von dort dann nach Asuncion weiter und Eduardo, den Vater von Bekannten gesucht, an den ich ein Ersatzteil schicken habe lassen. Das Päckchen ist natürlich nicht da – und die deutschen Postler haben das Tracking dahin noch nicht drauf.

Habe Michael gebeten in Deutschland eine neues Relais zu bestellen und es diesmal mit UPS nach Chile zu schicken, sollte möglich sein, in den 3-4 Wochen bis ich dann dort bin.

In Asuncion am Stadtrand übernachtet, aber da die nationale Meisterschaft im Triathlon stattfand, haben die schon um 5 Uhr aufgebaut und die Nachtwar zu Ende.

Paraguay ist arm, aber alles wirkt sehr aufgeräumt, sehr heißes Klima. Sportliche Aktivitäten ab 5 Uhr morgens, um 7 Uhr hat es bereits 28 Grad. Zwischen 10:00 und 15:00 steht das Leben still – Siesta!

Die Wakeboard-2-Mastanlage ist sonntags ausgebucht und so bin ich an den Lago Ypacarai, der zum Kiten gut sein soll. Leider ist der See mit Abwässern aus einer Fabrik kontaminiert, Baden nicht empfohlen, also auch kein Kiten.

Dann weiter zum Hostel, wo der Weg zum Stellplatz erst von großen Wurzeln befreit (mit der Säge) werden musste, mein Abwassertank liegt sehr tief, Emmazwo sitzt immer wieder auf, mal sehen wie lange der Tank das aushält.

Die Hostel Familie saß dann bis 2 Uhr morgens vorm ihrem Haus, ich  dachte, wenn die keine Moskitos haben … und öffnete zur Kühlung nur für 10 Minuten die Autoschiebetür: es dauerte 3 Stunden bis ich fast alle Moskitos wieder gekillt hatte. (Manche findest Du nie, muß überMoskitonetz im Auto nachdenken)

Und so fliehe ich vor dem schwül heißen Wetter weiter nach Bolivien. Hinter Asuncion wird die Piste aber mit jedem Kilometer schlechter. So ca. 500 km hinter Asuncion beim Wenden aufgesetzt und Nummernschild abgerissen, leider erst 50 km weiter gemerkt, sofort zurückund  tatsächlich im letztem Tageslicht gefunden und dann zur Tankstelle. Hier oben gibt’s die nur alle 100 km. Damit der Sprit sicher reicht, hinter Lkw ohne Klima (braucht 1 Liter pro 100 km) mit 40 durch die Schlaglochpiste, mit sehr wenig Sprit Tankstelle erreicht. Ab jetzt wird früher getankt, ohne Sprit an einer Schotterpiste in heißer paraguayanischen Nacht: keine guten Voraussetzungen für ruhigen Schlaf!

Am Anfang konnte ich noch 90 km/h schnell (?) fahren, dann 70, dann runter bis auf 20 km/h.

Die Schilder max. 20 kmh bringen einem zum Lachen, mit normalem Fahrzeug geht’s nicht schneller, ist auch saugefährlich! Wenn man ein Schlagloch übersieht, kann man leicht in den Gegenverkehr katapultiert werden

Waren auch einige Baustellen, da musste ich offroad, und jetzt klebt die halbe Lehmstraße am Auspuff und Unterboden, habe die Befürchtung dass es auch Dreck in den Abwassertank gedrückt hat, muss in Bolivien EmmaZwo mal hochheben und genauer inspizieren. Den Staub drückt es trotz geschlossener Türen ins Bett, und so muß alles vorm Schlafengehen ausgebürstet und gekehrt werden.

Eine Sache fällt hier auf: die Paraguayaner sind dicker als der Rest. Grund ist der hohe Zuckerverbrauch. Wenn man Kaffee ohne Zucker, wird man bedauert, dass man offensichtlich krank ist und deshalb keinen Zucker zu sich nehmen darf. Dass einer freiwillig keinen Zucker nimmt, verstehen sie  hier nicht. Habe frisch gepressten Fruchtsaft bestellt und mit zwei extra Zucker serviert bekommen, der Paraguayi kippt auch die ein.

Dass heiße, feuchte Klima hier ist nichts für mich, aber da dieses Land grösser wie Deutschland und Österreich zusammen ist, brauche ich von Asuncion 2 Tage bis zur Grenze. Habe aber Fahrstil entwickelt, der mein rechtes Thrombosebein schont, mit links Gas geben und Bremsen oder Tempomat benutzten. Die Strecke hier im Norden ist meistens gerade, man muß nur auf die LKW´s aufpassen, die sind bis zu 30 Meter lang

Die letzten 100 Kilometer super, feine Straße sogar mit Leitplanken (Buschfunk sagt hier wurde EU-Geld verbaut, wusste nicht, dass die in der EU sind), davor einige Male sehr hart aufgesetzt.

An der Grenze musste ich den kompletten Kofferraum ausräumen, mit dem Ninebot fahren (elektrisches Einrad) und die Golfschläger demonstrieren: sehr zur Belustigung des gesamten Grenzpersonals und diverser LKW-Fahrer. Auch fanden die Polizisten viel Gefallen an meinem Campingstuhl und wollten, dass ich der Paraguayanischen Polizei ein Geschenk mache. Sagte das geht nicht, denn die wären geleast.

Wollte dann noch deren Grube benutzen um meinen Unterboden zu checken, habe Auto darüber geparkt, leider war die Grube voll Wasser und konnte nicht benutzt werden.

Paraguay ist ein flaches Land, sehr heiß und trocken, es hat sehr fruchtbaren Boden, sehr dünn besiedelt. Es gibt schöne Nationalparks, trotzdem bin ich aber vor der Hitze geflohen.